Brandschutztipp - Brennendes Fett

Explosion: Entzündetes Fett mit 
Wasser gelöscht

COTTBUS. Zu einer Fett-Explosion kam es am Donnerstag gegen 21.20 Uhr [...] Nach Aussage der Feuerwehr hatte eine 20 Jahre alte Frau in der Wohnung [...] Essen auf dem Herd angesetzt und war eingeschlafen.
Sie erwachte, als sich das Fett bereits entzündet hatte. In ihrer Panik versuchte sie, den Brand mit Wasser abzulöschen. Dabei kam es zur Explosion.

aus Lausitzer Rundschau vom 23.6.2001

Brennendes Fett niemals versuchen, mit Wasser zu löschen.

Bei einer Temperatur von 100°C wird aus Wasser Wasserdampf. Wird also ein Wasserstrahl in siedendes oder brennendes Fett gerichtet, kommt es zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers. Der Wasserdampf treibt das brennende Fett auseinander, vergrößert dessen Oberfläche und kann zur Explosion führen.

Für die Bekämpfung gelten folgende Regeln:

  • Bei Fettbränden kein Wasser benutzen.
  • Dem Feuer die Sauerstoffzufuhr entziehen ( > Deckel < ).
  • Auf Augen- und Gesichtsschutz achten.

Daher:

  • Filter der Dunstabzugshauben regelmäßig überprüfen ggf. reinigen oder auswechseln
  • Friteusen müssen das VDE-Zeichen tragen
  • Friteusen sollten niemals unter eingeschalteten Dunstabzugshauben betrieben werden
  • Leichtflüchtige Fettbestandteile bilden mit ausreichender Luftverwirbelung leichtentzündliche Gemische. Auf Überhitzung des Frittierfetts achten; nur hochsiedende Fette, keinesfalls normales Haushaltsöl zum Frittieren verwenden.

Ausreichend erwärmtes Frittierfett hat Temperaturen von über 100°C. Geriet Wasser, z. B. in Form von Eis bei tiefgekühltem Frittiergut, in heißes Fett, verdampft es sofort. Dabei tritt eine erhebliche Volumenzunahme ein. Aus einem Liter Wasser entstehen etwa 1700 Liter Wasserdampf. Es kommt zum eruptionsartigen Überschäumen des Fettes, das sich bei entsprechender Luftverwirbelung schlagartig entzünden kann (Fettexplosion).
Bei Fondues, Raclettes, Feuerzangenbowlen u. a. werden die Öfen (Rechauds) mit Spiritus (Flammpunkt unter 120°C ) betrieben. Der Umgang mit dieser leichtentzündlichen Flüssigkeit erfordert besondere Vorsicht. Niemals in noch heiße, ausgebrannte Behälter Brennstoffe nachgießen. Für alle Fälle immer ein angefeuchtetes Handtuch oder Küchentuch zum Ersticken der Flammen bereithalten.

Der rechts gezeigte Versuch macht deutlich, welche verherrenden Folgen bereits 100ml Wasser haben könnte.

Für alle Fälle - falls es doch passiert Notruf 112

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